Ausbildung muss attraktiver werden!

Die Osnabrücker SPD begrüßt die Forderungen des Präsidenten der Handwerkskammer, Hans Peter Wollseifer, die Ausbildungsleistung finanziell besser anzuerkennen. „Es ist mittlerweile attraktiver zu studieren, statt einer Berufsausbildung nachzugehen. Auszubildende müssen die gleichen Vorteile wie Studierende erhalten. Eine Entlastung bei den Sozialabgaben wäre eine vernünftige Lösung; kann jedoch nur der Anfang sein“, so der stellvertretende SPD-Vorsitzende Timo Spreen, zu den Überlegungen von Wollseiler.

Nach Meinung der Osnabrücker Sozialdemokraten müsse die Novellierung des Berufsbildungsgesetzes (kurz BBiG) noch gerechter gestaltet werden und somit die berufliche Bildung gestärkt werden. Der aktuelle Entwurf der Bundesregierung sehe zwar einige Verbesserungen vor, jedoch gehen diese der Osnabrücker SPD nicht weit genug. „Es ist richtig, dass wir mit einer Mindestausbildungsvergütung den Auszubildenden eine gerechtere Entlohnung sichern. Der Satz von 515€ im ersten Ausbildungsjahr ist allerdings viel zu niedrig und sollte bei mindestens 660 Euro liegen, wobei die Vergütung die reguläre tarifliche Vergütung um nicht mehr als 20 Prozent unterschreiten darf. Zudem sollte es in der beruflichen Bildung eine vollständige Lern- und Lehrmittelfreiheit geben. Genauso muss das duale Studium ebenfalls in den Geltungsbereich des BBiGs aufgenommen werden“, führt der Osnabrücker SPD-Vorsitzende Manuel Gava weiter aus.

„Wir müssen stärkere Anreize für junge Menschen schaffen, damit wir mehr Menschen in die Ausbildung bringen. Ein Azubi-Ticket, wie es die DGB-Jugend Niedersachsen bereits fordert, würde nicht nur die berufliche Bildung attraktiver gestalten, sondern wäre auch ein wichtiger Baustein für unser Klima und die Mobilität junger Menschen. Mit einem Euro am Tag könnten die Auszubildenden mit Bus und Bahn durch ganz Niedersachsen fahren, ohne dass der Geldbeutel der Azubis belastet wird“, ergänzt Spreen die Überlegungen der Osnabrücker Sozialdemokraten.